
Naxos 8.555998D
1 CD • 76min • 2002
15.08.2005
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die Frage stellt sich immer wieder, inwieweit Bartóks pädagogische Klavierwerke für den Zuhörer, also für den konzertanten bzw. für den diskographischen Bereich geeignet sind. Schon als vor vielen Jahren der ungarische Pianist Dezsö Ránki mit einer ungemein klaren, rhythmisch unfehlbaren Gesamtaufnahme aufhorchen ließ, schien mir ein mitlesendes Hören – nämlich unter Hinzuziehung des Notentextes – viel interessanter zu sein, als die lediglich akustische „Begegnung“. Nicht anders erging es mir jetzt, als ich den nicht weniger klaren, präzisen Argumentationen Jandós folgte. Nach vier, fünf Beispielen einer klanglich und linienspezifisch auf das Nötigste, auf das Ursprünglichste eingegrenzten Embryonal-Volkstümlichkeit droht die Aufmerksamkeit zu erlahmen. Womöglich könnte man selbst diese slowakisch/ungarischen, karg angerichteten, sozusagen klangvegetarischen Bewegungs- und Situationsmuster mit freierem Rubato, mit etwas mehr Lässigkeit oder auch verwegener anfassen, sie also „konzertmäßig“ etwas aufpäppeln, aber das würde heftigst wider den – zumal in Ungarn – längst heilig gesprochenen Bartók-Geist verstoßen.
Warum Naxos nicht sämtliche vier Volumes der „Kinder“-Stücke in einer Doppel-Kassette herausgibt, bleibt ein Geheimnis. In Anbetracht von Jandós Fleiß und Produktionsausstoß in den letzten Jahren dürfte es nicht an künstlerischer Ladehemmung gelegen haben.
Vergleichsaufnahmen:
Ránki (Telefunken), Koczalski (Auszüge / archiphon ARC-119/20)
Peter Cossé † [15.08.2005]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Béla Bartók | ||
1 | Für Kinder – Vol. 1: Nach ungarischen Volksweisen BB 53 Sz 42 (1943) | |
2 | Für Kinder – Vol. 2: Nach slowakischen Volksweisen BB 53 Sz 42 (1943) |
Interpreten der Einspielung
- Jenö Jandó (Klavier)