
Hyperion CDA67159
1 CD • 69min • 1999
01.10.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Dem 1937 geborenen Komponisten Nikolai Kapustin gelingt in seinen Werken eine faszinierende Verschmelzung der klassisch modernen Musiksprache mit dem Idiom des Jazz. Unter der virtuos glitzernden Oberfläche seines unmittelbar ansprechenden, musikantischen Stils steckt eindrucksvoll souveräne kompositorische Meisterschaft. Die erst 1984 entstandene erste Sonate entlehnt manche pianistische Figuration den Wendungen Rachmaninoffs oder Scriabins, um sie überraschend wirkungssicher und schwungvoll in Jazzsequenzen umzuformulieren. Die im letzten Satz geforderte extreme Virtuosität weiß der 1971 geborene schottische Pianist Steven Osborne locker aus dem Ärmel zu schütteln.
Noch extrovertierter ist die zweite Sonate, deren Schwierigkeit nicht minder atemberaubend ist. Eine Vielzahl verschiedener Jazzstile präsentiert Kapustin schließlich in seinen von Chopin beeinflußten, 1988 entstandenen 24 Preludes in Jazz Style. Steven Osborne, der bei Hyperion schon mit seinen Aufnahmen von Tovey und Mackenzie Aufsehen erregte, bietet die erfrischend unorthodoxe Musik Kapustins auf so sensationellem Niveau dar, daß man nur hoffen kann, bald wieder von ihm zu hören.
Peter Schlüer [01.10.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Nikolai Kapustin | ||
1 | 24 Preludes in Jazz Style op. 53 (1988) | |
2 | Klaviersonate Nr. 1 op. 39 | |
3 | Klaviersonate Nr. 2 op. 54 |
Interpreten der Einspielung
- Steven Osborne (Klavier)