Bachhaus-Ausstellung in Jerusalem
Ausstellung des Bachhauses Eisenach im Rahmen des Piano Festivals Jerusalem
Im Zentrum des zwölften Piano Festivals im Jerusalem Theatre steht vom 29.-31. Dezember 2025 die Klaviermusik von Johann Sebastian Bach. Das Bachhaus Eisenach wird das Festival mit einer Ausstellung im Foyer des Theaters begleiten. Gezeigt werden u.a. drei Erstdrucke und drei frühe Abschriften der Werke Bachs, ein Erstdruck der Klaviersonaten Carl Philipp Emanuel Bachs aus dem Besitz der Pianistin Zippora Wulff sowie ein Brief der Komponistin Fanny Hensel. Weiter ausgestellt wird ein Brief von Johanna Maria Bach – der Witwe von Carl Philipp Emanuel Bach – an die Pianistin und Bach-Sammlerin Sara Levy sowie Briefe des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. und der Cembalistin Wanda Landowska. Ein Trickfilm der Potsdamer „Buchstabenschubser“ erläutert den Hintergrund von Bachs Wohltemperiertem Klavier auf Englisch und Hebräisch.
Im Zentrum: Die Klaviermusik von J.S. Bach
Gegenstand der Jerusalemer Ausstellung ist die Überlieferung der Klaviermusik von Johann Sebastian Bach. Es wird erzählt und anhand von Objekten veranschaulicht, wie sich die Werke zunächst durch handschriftliche Abschriften verbreiteten, bevor ab 1801 viele erstmals im Druck erschienen. In einer zweiten Vitrine geht es dann um den „Bach-Kultus“ in den Familien von Moses Mendelssohn und von Daniel Itzig, dessen zehn Töchter Pianistinnen wurden, Bachs Klaviermusik bis Wien bekannt machten und maßgeblich dazu beitrugen, dass Berlin ab 1800 zum Zentrum der Bach-Pflege wurde.
Duell zwischen Cembalo und Fortepiano
Zuletzt geht es um das „Duell zwischen Cembalo und Fortepiano“, das die Neue Bachgesellschaft am 24. September 1911 in Eisenach veranstaltete und bei dem die Warschauer Cembalistin Wanda Landowska dem Cembalo zum „Sieg“ und zur Rückkehr in den Konzertsaal verhalf. Ein solches „Duell“ wird es auch in Jerusalem geben: Bachs Klavierkonzert in d-Moll BWV 1052 erklingt am 29.12. zunächst auf modernem Steinway-Konzertflügel (Pianist: Itamar Feinberg) mit dem Jerusalem Symphony Orchestra in einer neuen, u.a. in Anlehnung an die Bach-Kantaten BWV 146 und 188 um Oboen erweiterten Orchesterfassung des Dirigenten Nir Cohen-Shalit. Zum Schluss, am 31.12., wird das Konzert dann nochmals in seiner „puren“ überlieferten Fassung aufgeführt, nun gespielt von der Cembalistin Gili Loftus mit dem Jerusalem Baroque Orchestra unter Noam Lilior Gal auf historischen Instrumenten.
„Das Festival wird also die Fäden aus der Vergangenheit, die wir in der Ausstellung aufzeigen, in die Zukunft weiterspinnen – und ich bin natürlich ganz gespannt darauf, ob erneut das Cembalo siegt“, sagt Bachhaus-Direktor Dr. Jörg Hansen, der mit dem Bibliothekar des Museums, Tom Kuhn, die Ausstellung begleitet.
Das Bachhaus Eisenach
Das Bachhaus in Eisenach, der Geburtsstadt des Komponisten, wurde 1907 von der internationalen Neuen Bachgesellschaft gegründet. Es hat den Auftrag, alles zu sammeln und zu zeigen, was Bach betrifft. Extern hat es u.a. bereits in Paris, Krakau, Prag, Köln und seit 2011 jährlich in Berlin ausgestellt. Seit der Gründung des „Bach in Jerusalem“-Festivals 2016 ist es auch in Jerusalem regelmäßig präsent und wird zum 10. Bachfest im März 2026 erneut eine Ausstellung zeigen.
Bachhaus-Ausstellung in Jerusalem
12th Piano Festival
„Bach's legacy through the ages. A Special Exhibition for the Festival“
29.-31.12.2025, Jerusalem Theatre, Jerusalem, Israel.
www.jerusalem-theatre.co.il
