
disques montaigne 782015
1 CD • 56min • 1992
05.03.2007
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Als Nummer 7 der „Nikita Magaloff Edition“ erscheint hier eine Rundfunkstudio-Aufnahme sämtlicher Etüden Scriabins. Die Serie op. 42 wurde bereits in einer – in manchen Passagen recht bedrängt wirkenden (op. 42,5!) – Live-Aufnahme aus dem Jahr 1988 vom Montreux-Vevey Festival publiziert. Magaloffs pianistisches Agieren vier Jahre später lässt sich nur auszugsweise als befriedigender, allenfalls in technisch und phraseologisch glückhaften Momenten als an- und aufregend kommentieren. Es mangelt an Feinschliff, an klanglicher Überraschung, an Überredungswillen. Die virtuoseren Episoden werden irgendwie, eher nervös als zielstrebig über die Runden gebracht, wie etwa die chromatische Akkordstudie op. 8,10, die mir in ihrer gleitenden Superbrillanz unvergesslich in Erinnerung bleiben wird, als ich sie einmal mit Ivo Pogorelich im Konzertsaal erlebt habe. Die schon erwähnte Etüde op. 42,5 ist in der Studio-Version etwas klarer, übersichtlicher und in den Bässen gegen Ende auch durchschlagskräftiger gelungen als auf dem schweizerischen Podium 1988. Irritierend hart, wie bayerisch-ländlich empfindet Magaloff die Etüde op. 8,5 in ihren Rahmenabschnitten – eine mir fremde Haltung, die auch deshalb überrascht, weil Magaloff ja nachweislich seit früher Jugend ein besonders nahes Verhältnis zum Schaffen Scriabins hatte.
Die höhere Bewertung für den Gesamteindruck rührt daher, dass die Begleitmaterialen eine Fülle von sachlichen und persönlichen Informationen enthalten, zudem die Titelei mit allen, wirklich allen werkspezifischen Daten geradezu vorbildlich gelungen ist.
Vergleichs-aufnahmen: Ponti (Vox), Ogdon (EMI); op. 8: Kuschnerova (Ars musici 1259-2).
Peter Cossé † [05.03.2007]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Alexander Scriabin | ||
1 | Etüde cis-Moll op. 2 Nr. 1 | |
2 | 12 Etudes op. 8 | |
3 | Eight Etudes op. 42 | |
4 | Three Etudes op. 65 |
Interpreten der Einspielung
- Nikita Magaloff (Klavier)