Uraufführung zum Jubiläum
Konzert der Bremer Philharmoniker mit Werken von Auerbach, Weinberg und Tschaikowsky

Die Uraufführung des jüngsten Werkes von Lera Auerbach, eine „Symphonie für Trompete“ von Mieczysław Weinberg und Tschaikowskys dramatische „Schicksalssysmphonie“ stehen am 11./12. Mai auf dem Programm des 10. Philharmonischen Konzertes der Bremer Philharmoniker. Die Debüts von Dirigent Valentin Urypin und Trompeterin Selina Ott bei den Philharmonikern versprechen dabei weitere Highlights zu werden, denn das Bremer Publikum darf einen ausgewiesenen Tschaikowsky-Spezialisten und eine der jüngsten weiblichen Stars an der Trompete erleben.
Selbstzweifel - trotz viel Erfolg
"Nie war Tschaikowski moderner und der Dirigent Valentin Uryupin lebt dies konsequent und ziemlich umwerfend aus", schreibt die Süddeutsche Zeitung. Mit der Symphonie Nr. 5 von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky wird er sich bei den Bremer Philharmonikern vorstellen und das als „Schicksalssymphonie“ bekannte Zeugnis von Tschaikowskys künstlerischen Selbstzweifeln, Ringen und Suchen dirigieren. Der Komponist hatte 1888 zwar gerade eine überaus erfolgreiche Europatournee beendet und vom Zaren eine lebenslange Rente garantiert bekommen, doch quälende Unsicherheit und eine krankhafte Nervosität ließen ihm keinen Raum, um seinen Ruhm zu genießen. Zehn Jahre nach seiner Vierten ließ er seinen Bruder wissen, dass er trotz seiner labilen Verfassung an seiner fünften Symphonie arbeite und „mit Mühe“ die Symphonie aus seinem „betäubten Gehirn herauszupressen beginne“ – mit Erfolg! Sein Wunsch „nicht nur anderen, sondern auch mir selbst zu beweisen, dass ich als Komponist noch nicht ausgereizt bin“ ging in Erfüllung, wie Uryupin eindrucksvoll vorführen wird.
Effektvolles Trompetenkonzert
Vorab wird sich Selina Ott Mieczysław Weinbergs Trompetenkonzert widmen. Die mehrfach preisgekrönte Trompeterin Selina Ott gehört mittlerweile zu den unbestrittenen Stars ihrer Profession. Mit dem Weinberg-Konzert spielt sie ein höchst reizvolles Werk des Schostakowitsch-Freundes, das von diesem immer wieder als regelrechte „Symphonie für Trompete und Orchester“ gepriesen wurde. Als Komponist war Weinberg überaus produktiv, schuf Symphonien, Opern und Operetten, Streichquartette und Sonaten, darüber hinaus zahlreiche andere Werke und Filmmusik, mit der er seinen Lebensunterhalt verdiente. Insgesamt umfasst sein Schaffen rund 150 Werke. Die enorme Qualität und Originalität seiner Musik steht allerdings in einem krassen Missverhältnis zum Bekanntheitsgrad des viele Jahre nahezu vergessenen Komponisten.
Uraufführung von Lera Auerbachs On Grief and Wonder - Adam’s Lament
Eröffnet wird das Konzert mit der Uraufführung des neuen Werkes einer der derzeit angesagtesten Frauen in der klassischen Musikszene: Lera Auerbach. Die Werke der in den USA lebenden Komponistin, Pianistin und Autorin haben weltweit eine große Fangemeinde. Auerbachs spannende Musik zeichnet sich durch eine große stilistische Freiheit aus und lässt sich nur schwer in irgendwelche Schubladen pressen. On Grief and Wonder - Adam’s Lament ist ein Kompositionsauftrag der Philharmonischen Gesellschaft und des Boston Symphony Orchestra. In ihrem Werk lässt Auerbach bewusst offen, ob Adams Lamento sich auf die allgemeine politische Lage unserer Zeit beziehen lässt. Anlässe dafür gäbe es genug, sie will sich und ihr Publikum aber nicht auf eine Interpretation dieser Musik festlegen.
- 10. Philharmonisches Konzert der Bremer Philharmoniker
- „Ein Fest für Neues“
- Sonntag 11.5.2025 um 11 Uhr
- Montag 12.5.2025 um 19:30 Uhr
- Konzerthaus Glocke
- Domsheide 4/5
- 28195 Bremen
Eintrittskarten kosten je nach Kategorie zwischen 19 und 56 Euro (ermäßigt 9,50 und 45 Euro) und sind online unter bremerphilharmoniker.de, glocke.de, nordwest-ticket.de und eventim.de sowie an deren Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse erhältlich.