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Besprechung CD

J.S. Bach

Works for lute Vol. II
Jadran Duncumb

Audax Records ADX11214

1 CD • 53min • 2024

07.03.2025

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Klassik Heute
Empfehlung

Obwohl Bach als ausübender Musiker eine Vielzahl Instrumente beherrschte, spielte er die Laute nicht. Dennoch hat er ein zwar kleines, aber exquisites Œuvre für das Instrument hinterlassen, und seine idiomatische Vertrautheit mit der Laute dürften nicht zuletzt Ratschläge des bedeutenden Lautenisten Silvius Leopold Weiss (1687-1750), mit dem Bach freundschaftlich verbunden war, befördert haben. So sind Bachs Kompositionen für Laute solo, von denen Jadran Duncumb hier seine zweite Einspielung vorlegt, als bedeutendes Beispiel spätbarocker Literatur für dieses empfindsame Instrument zu werten, bevor es im weiteren musikalischen Schaffen des 18. Jahrhunderts in eine gründliche Vergessenheit geriet – erst mit der historisch informierten Musikbewegung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte die reiche Literatur für die Laute wieder eine angemessene Wertschätzung erreichen.

Höchste Ansprüche

Gemessen daran, welch hochkarätigen Musiker Bach als Informant für die Laute und ihre musikalischen Möglichkeiten zur Verfügung hatte, stellt auch sein Lautenwerk an den Interpreten hohe solistische Ansprüche, was sowohl die technische Fähigkeit wie die musikalische Gestaltungskraft angeht. Meistert der Lautenist diese doppelte Herausforderung, wird der kundige Hörer beides mit ihm teilen dürfen und sein Glück zwiefach genießen können. Von den drei Werken dieser Einspielung ist Präludium, Fuge und Allegro BWV 998 laut Bachs Vermerk in seinem Manuskript „für die Laute oder das Cembalo“ bestimmt. Mit „Cembalo“ könnte hier auch das „Lautenklavier“ (auch „Lautenwerk“ genannt) sein, ein Tasteninstrument, auf dem eine Doppelbesaitung aus Darmsaiten bespielt wurde (anstelle der Metallsaiten des Cembalo), und so ein der Laute ähnlicher Klang erzeugt werden konnte. Ein Lautenwerk war im auch im Hause Bach vorhanden, und 1740 bestellte der Thomaskantor beim Instrumentenbauer Zacharias Hildebrandt ein weiteres für seinen persönlichen Instrumentenbestand – ein wichtiges Zeugnis dafür, wie hoch die Literatur für Laute hier im Kurs stand, auch wenn der Hauherr sie nicht spielte.

Künstlerische Höchstleistung

Die hervorragende Aufnahmetechnik zeichnet den künstlerischen Schaffensprozess perfekt auf bis hin zu gelegentlich hörbaren Atemzügen des Musiker, die zeigen, dass es kein leichtes Unterfangen ist, diese Stücke in der technischen Perfektion und künstlerischen Vollendung zum Erklingen zu bringen, wie es Jadran Duncumb hier gelungen ist. Ganz ähnlich zu den üblichen Empfehlungen bei Aufnahmen mit dem Clavichord empfiehlt es sich, die Lautstärke auch beim Anhören dieser CD so weit herunterzuregulieren, wie es die Lautsprecher ohne Klangeinbuße zulassen, um alle Klangnuancen dieser hervorragenden Einspielung voll und ganz genießen zu können.

Detmar Huchting [07.03.2025]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Johann Sebastian Bach
1Präludium, Fuge und Allegro Es-Dur BWV 998 00:13:47
4Lautensuite Nr. 1 e-Moll BWV 996 00:17:05
10Lautensuite Nr. 4 E-Dur BWV 1006a 00:21:48

Interpreten der Einspielung

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