Die Saison 2025/26 der Berliner Philharmoniker
Saisonthema: Kontrovers!

In einer Zeit, in der Kontroversen zunehmend nur noch als das Ausfechten unüberbrückbarer Differenzen erlebt werden, wollen die Berliner Philharmoniker mit dem Saisonthema Kontrovers! die Frage stellen, inwiefern daraus auch produktive Ideen entstehen können. Denn der Eindruck, in einer zunehmend polarisierten Welt zu leben, ist weit verbreitet. Diskussionen eskalieren schnell, Widerspruch kommt unerwartet, und selbst scheinbar nebensächliche Themen führen zu heftigen Reaktionen. Die Berliner Philharmoniker greifen diese Dynamik auf und zeigen: Auch die Musikgeschichte war nie frei von Konflikten. Im Gegenteil – sie ist voller leidenschaftlicher aber gleichzeitig auch produktiver Auseinandersetzungen.
In den Kammerkonzerten der Ensembles der Berliner Philharmoniker stehen 2025/26 deshalb Komponisten im Fokus, die einander künstlerisch gegenüberstanden – etwa Mozart und Salieri, Brahms und Liszt. Auch das Barockfestival nimmt sich des Saisonthemas unter anderem in einem Programm mit Eifersuchtsarien in der Interpretation von Philippe Jaroussky an. Eine weitere Herangehensweise an dieses Thema sind Werke, die bei ihrer Uraufführung Kontroversen ausgelöst haben, wie zum Beispiel Le Sacre du Printemps von Igor Strawinsky oder Der wunderbare Mandarin von Béla Bartók, den Kirill Petrenko dirigieren wird.
Ungewöhnliche Kombinationen
Kirill Petrenko führt in dieser Saison seine Programmlinien konsequent weiter. Gleich zu Saisonbeginn gibt es ein typisches Programm des Chefdirigenten: Mit dem Oboenkonzert von Bernd Alois Zimmermann, mit Albrecht Mayer als Solist, und der Ersten Symphonie von Johannes Brahms sind sowohl eine Seltenheit des Repertoires als auch ein Werk aus der programmatischen DNA der Berliner Philharmoniker zu hören. Ergänzt wird Kirill Petrenkos Programm in dieser Saison durch Werke von Beethoven, Brahms, Tschaikowsky, Janáček, Skrjabin und dem zeitgenössischen Komponisten Pascal Dusapin
Rückkehr zu den Salzburhger Osterfestspielen
Ein Höhepunkt der Saison ist die Rückkehr der Berliner Philharmoniker zu den Osterfestspielen in Salzburg. Im Mittelpunkt des Festivals steht Das Rheingold von Richard Wagner in der Inszenierung von Kirill Serebrennikov unter der Leitung von Kirill Petrenko. Ebenfalls mit ihrem Chefdirigenten spielen die Berliner Philharmoniker erstmals nach 15 Jahren wieder Gustav Mahlers monumentale Achte Symphonie.
Janine Jansen ist Artist in Residence
Als Artist in Residence fiel in dieser Saison die Wahl auf eine Künstlerin, die mit der hohen Intensität ihres Musizierens perfekt zum Orchester passt: die niederländische Ausnahmegeigerin Janine Jansen, die den Berliner Philharmonikern seit ihrem Debüt im Waldbühnenkonzert 2006 eng verbunden ist. In Konzerten des Orchesters wird sie sowohl an der Seite von Kirill Petrenko als auch mit dessen Vorgänger Sir Simon Rattle auftreten.
Zwei Programme mit Jordi Savall
Mit Jordi Savall wird eine das Musikleben über Jahrzehnte prägende Künstler-persönlichkeit die Saison bereichern. Als Dirigent, Gambist und Forscher vielfach ausgezeichnet, hat Jordi Savall Erstaunliches geleistet. Mit seinen eigenen Ensembles gestaltet er zwei Programme, gibt außerdem sein Debüt als Dirigent am Pult der Berliner Philharmoniker und zeigt sich als passionierter Lehrer in einem Programm mit der Karajan-Akademie.
Dirigenten-Debüts und -Wiedereinladungen
Vier weitere Debütanten dirigieren in dieser Saison erstmals die Berliner Philharmoniker: Mirga Gražinytė-Tyla, Thomas Guggeis, Petr Popelka und Raphaël Pichon. Ein Wiedersehen gibt es mit vielen dem Orchester eng verbundenen Dirigenten, wie Emmanuelle Haïm, Gustavo Dudamel, Klaus Mäkelä, Herbert Blomstedt, Daniel Barenboim, Yannick Nézet-Séguin, Daniele Gatti, Semyon Bychkov, Jakub Hrůša und Paavo Järvi. Hinzu kommen Solistinnen und Solisten von Weltrang, wie die Geigerinnen Hilary Hahn und Julia Fischer, die Pianisten Lucas und Arthur Jussen, Lang Lang und Víkingur Ólafsson und die Mezzosopranistin Joyce DiDonato.
Konzerte in Berlin und auf Gastspielreisen
In der Spielzeit 2025/2026 wird das Orchester 121 Konzerte und Opernaufführungen spielen, von denen 47 der Chefdirigent leitet. Als wichtiger Botschafter der Kulturmetropole Berlin und Deutschlands treten die Berliner Philharmoniker mit ihrem Chefdirigenten Kirill Petrenko in 29 Konzerten in den wichtigen Konzertsälen der Welt auf und können auf diese Weise ihre große internationale Fangemeinde direkt erreichen.